...ein kleiner Blick in die Werkstatt:
Hier erhalten Sie einen Überblick über unsere Bearbeitungsmöglichkeiten:
1. Handlaminieren
Das Handlaminieren ist das älteste, einfachste und am weitesten verbreitete
Verfahren. Es wird hauptsächlich für einfachere Bauteilgeometrien
und für den Formenbau angewandt. Es kommen fast ausschließlich
Negativformen zum Einsatz, um dem Laminatpositiv eine glatte Oberfläche
zu geben. Eine möglichst hohe Güte dieser Oberflächen wird
durch die Verwendung spezieller Formenharze erreicht.
Der Bau eines Teiles beginnt mit dem Auftragen eines Trennmittels auf die
Formoberfläche um ein leichtes, zerstörungsfreies Entformen des
erstellten Teils zu ermöglichen. Danach erfolgt das Einstreichen einer
Deckschicht (auch Feinschicht oder Gelcoat genannt) auf Epoxyd- oder Polyesterbasis
(z.B. UP-Vorgelat). Diese sorgt für eine porenfreie Oberfläche (wichtig
für spätere Lackierungen) und dient als UV-Schutz für das darunter
liegende Laminat (verhindert Vergilben bzw. Gegradieren von Harz und/oder
Verstärkungsgewebe)
Nach dem Angelieren der Deckschicht werden die nachfolgenden Gewebelagen schichtweise
nass-in-nass aufgebracht. Dieser als Laminieren bezeichnete Arbeitsgang beginnt
mit dem Auftrag einer Epoxyd-Harzschicht.
Danach werden die Gewebeverstärkungen eingelegt und sorgfältig mit
Epoxyd-Harz durchtränkt. Dieser Vorgang wird wiederholt bis der gewünschte
Laminataufbau erreicht ist. Den bildet oft ein Abreißgewebe. Dieses
aus Nylonfasern bestehende Gewebe lässt sich nach dem Aushärten
des Harzes abschälen ("abreißen") und erzeugt dabei eine
definiert rauhe, saubere und klebfreie Oberfläche zur weiteren Verarbeitung
(z.B. zum Verkleben).
Die Aushärtung der Laminate erfolgt meist drucklos bei leicht erhöhter
Temperatur (ca. 60°C). Lediglich bei optimierten Leichtbauteilen, vor
allem bei Sandwichbauteilen mit einem leichten Kern aus Schaum oder Waben,
wird im Vakuum (unter der Einwirkung des Umgebungsdrucks) gehärtet. Bestimmte
Harzsysteme, vor allem Harze mit erhöhter Hitzebeständigkeit, benötigen
zur optimalen Durchhärtung höhere Temperaturen. Die Bauteile werden
entweder in der Form oder nach dem Entformen zusätzlich getempert. Die
hierfür erforderlichen Temperaturen liegen je nach Harzsystem bei bis
zu 230°C.